Verehrte Stakeholder,

das Jahr 2024 und die ersten Monate des Jahres 2025 zeigen uns ein Szenario, das keine positiven Veranderungen im globalen Kontext sowohl in sozialer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht gebracht hat. 

Die anhaltenden kriegerischen Konflikte mit Epizentren sowohl in der Ukraine als auch im Nahen Osten hielten das ganz Jahr uber an, und erst in den ersten Monaten des Jahres 2025 scheinen sich mogliche - jedoch noch allzu schwache - Friedensszenarien abzuzeichnen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts hat sich auch die politische Konfiguration der Welt in einigen wichtigen Punkten verandert: in den USA mit der Wahl des neuen Prasidenten, in unserem Europa mit der neuen Europaischen Kommission und zuletzt in Deutschland mit den Wahlen, die zu einer neuen Regierung fuhren werden.

In diesem Zusammenhang hat die Wirtschaftsdynamik - wie in den meisten traditionellen Modellen - alle Spannungen und Unsicherheiten ubernommen, mit sich verscharfenden Prozessen der Regionalisierung, die den Westblock vom Ostblock entfernten, wobei unsere Heimat - Europa - Gefahr lauft, als Tonkopf zwischen zwei Eisentopfen zu enden, zu sehr mit Gesetzgebungen und zu wenig mit der Schaffung von Voraussetzungen als einheitlicher Akteur zu handeln, beschaftigt ist, der in der Lage ist, Riesen vom Kaliber der USA und Chinas entgegenzutreten.

Wir brauchen ein geschlosseneres, reaktionsfahigeres und funktionsfahigeres Europa.

Dennoch hat sich in unserer Gruppe die Uberzeugung gefestigt, dass es immer wichtiger wird, ein Geschaftsmodell zu strukturieren, das nicht nur krisenfest ist, sondern auch in der Lage ist, die Kontinuitat des Geschaftsbetriebs mit dem Erreichen okologischer und sozialer Nachhaltigkeitsziele in Einklang zu bringen. Aus dieser Uberzeugung heraus haben wir freiwillig die zweite Ausgabe der integrierten Bilanz erstellt, die den Wert der Transparenz und
Vollstandigkeit der Finanz- und Nachhaltigkeitsinformationen bestatigt. Trotz der Auseinandersetzung mit einem europaischen Regelungsszenario zur ESGBerichterstattung, die derzeit uberarbeitet wird, hat die Gruppe beschlossen, die freiwillige Umsetzung neuer wichtiger Frameworks, einschlieslich der europaischen Taxonomie und der CSRD-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, fortzusetzen. Zur Vereinfachung der Lekture und des Verstandnisses erhalten Sie nun ein unmittelbar lesbares Dokument, das in seine Abschnitte integriert ist.

Das Dokument spiegelt die strategische und pragmatische Vision der Gruppe mit klaren Verpflichtungen und erklarten Zielen wider, die wir durch einen mehrstufigen Aktionsplan anstreben. Im Jahr 2024 tatigte Feralpi trotz eines Ruckgangs der Stahlnachfrage in Europa weiterhin auserordentliche Investitionen im Einklang mit seinem Geschaftsplan, um seine Angebotspalette zu erweitern und zu vertiefen, um dank effizienter Anlage flexibler zu sein, die in der Lage sind, durch die Elektrifizierung der Produktionsprozesse (soweit moglich), umweltfreundlichen Stahl zu produzieren, um den Einsatz naturlicher Ressourcen und fossiler Brennstoffe zu ersetzen oder zu reduzieren und um erneuerbare Energien zu unterstutzen. In diese Richtung gehen zwei grose Investitionen, die 2025 konkret werden und das industrielle Profil der Gruppe neu gestalten, indem sie es in Bezug auf Volumen, Produktpalette und geringe Umweltauswirkungen mit marktfuhrender EPD (Environmental Product Declaration) starken.

Bei diesen Investitionen handelt es sich um das neue Walzwerk B in Riesa, um den ersten Spooler bis zu 8 Tonnen zu produzieren, die erste Anlage Made in Germany Scope 1 mit direkter Emission, und die neue Spulerlinie in Lonato del Garda, die unser Angebot um ein hochwertiges Produkt erganzt.

Mit anderen Worten: Wir konnen auf den internatio nalen Markten noch wettbewerbsfahiger sein und dabei die Ziele des Feralpi-Grunders Carlo Pasini, dessen Geburtstag sich 2024 zum hundertsten Mal jahrt, in Einklang bringen: „Wertschöpfung und Wachstum mit Rücksicht auf Mensch und Umwelt“.

Dazu ist eine standige Weiterentwicklung erforderlich.

Im Rahmen unseres unermudlichen Engagements fur Nachhaltigkeit und operative Exzellenz investieren wir kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, eine entscheidende Masnahme zur Verringerung der Umweltauswirkungen unserer Tatigkeit und zur kontinuierlichen Verbesserung der Produktionsleistung.

Um einen echten Wandel zu erreichen, reichen Technologien allein nicht aus. Ein Unternehmen ist nachhaltig, wenn es eine soziale Rolle verkorpert, die den Menschen wertschatzt und seine Individualitat respektiert. In diesem Sinne haben wir unsere Aktivitaten im Bereich DEI (Diversity, Equity and Inclusion) beschleunigt und verstarkt und erfolgreich Projekte zur Forderung der Beschaftigung von Frauen in einem traditionell von Mannern dominierten Sektor durchgefuhrt. Wir haben auch weiterhin unseren Stakeholdern zugehort, von den Mitarbeitern bis hin zu den Akteuren in unseren Wertschopfungsketten, denn ohne Austausch gibt es keinen echten Wandel. Jedes Unternehmen ist in der Tat ein wichtiger Knotenpunkt, der die lokale Dimension, in der unsere Werke tatig sind, mit der internationalen Dimension des Marktes verbindet.

Wir blicken daher zuversichtlich in die Zukunft. Wir lassen uns von klaren Zielen leiten, die wir konsequent verfolgen, werden von fahigen und motivierten Mitarbeitern unterstutzt und verfugen uber effiziente Technologien und umweltfreundliche Verfahren. All dies, zusammen mit einem Angebot von ausergewohnlicher Breite und Qualitat, stellt den Wert dar, den wir denjenigen bieten, die sich mit uns gemeinsam den Herausforderungen der Zukunft stellen wollen.

Ich wünsche eine interessante Lektüre.

Giuseppe Pasini 
Presidente Feralpi Group

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